In diesem Wohnhaus in der früheren Kirchstraße lebte Familie Schmidt.

Das Haus in der heutigen Ernst-Thälmann-Straße 26 wurde 1890 erbaut. Sehr schön kann man dies an der Römischen Jahreszahlen im Schmuckfries ablesen. 1939 wurde es von Tischlermeister Gustav Schmidt erworben, welcher bis in die 80er Jahre des 20.Jahrhunderts hier eine private Werkstatt betrieb. Mit seinen vielen Arbeiten als Bautischler hat er nachhaltig Spuren in Glöthe und den umliegenden Dörfern hinterlassen. Ob Haustüren, Windfänge oder Fenster – alles in gediegener Qualität.  

Wenn im Winter die Bauaufträge ausblieben, widmete er sich der Möbeltischlerei und reparierte oder fertigte Möbel im Design des Bauhausstils. Das ist besonders Hervorhebens Wert, weil der chronische Mangel an Baumaterial zu Zeiten der DDR oft mit Phantasie und Geschick ausgeglichen werden musste. Der Transport des Materials erfolgte mittels eines motorisierten Dreirades, welches bei Überlängen mit einer selbst gebauten Verlängerung versehen wurde. 

Ein besonderes Kapitel ist die Einsargung Verstorbener. Diese Aufgabe fiel dem Betrieb bis in die 60er Jahre des 20.Jahrhunderts zu. Hierfür wurde in der Werkstatt der Sarg würdig ausgestattet. Die Herrichtung des Beiwerkes fiel dabei oft der Familie des Tischlermeisters zu. Zum Sterbeort wurde dann per Dreirad transportiert und von dort, zur Aufbahrung, in die jeweilige Kapelle. 

Seit 1976 lebt in diesem Haus eine der Töchter des Tischlermeisters mit ihrer Familie. 

Werkzeuge und Maschinen aus alten Zeiten

Wo gehobelt wird, fallen auch Späne!

verschiedene historische Gebäudeansichten

Haus Endler
Spielmannszug